buchtipps, kuratiert vom olymp&hades-team.

All die ungesagten Dinge
Tracey Lien
piper
336 Seiten, CHF 36.40
Ein Drama von großer emotionaler Wucht, getragen von unvergesslichen Figuren.

All die ungesagten Dinge
Tracey Lien
piper
336 Seiten, CHF 36.40
Ein Drama von großer emotionaler Wucht, getragen von unvergesslichen Figuren.

Zierfische in Händen von Idioten
Manuel Butt
kein&aber
384 Seiten, CHF 33.50

Diesseits vom Jenseits
Gabriela Kasperski
atlantis
256 Seiten, CHF 28.40

Ein Herz und eine tote Seele
Emily Winston
aufbau
317 Seiten, CHF 23.40
Cosy Crime im idyllischen Südengland – mit liebenswerten Figuren und tierischer Unterstützung.

Das Licht im Rücken
Sandra Lüpkes
kindler
496 Seiten, CHF 35.00

Kremulator
Sasha Filipenko
diogenes
256 Seiten, CHF 37.50

Ein Garten voller Bücher
Alba Donati
berlin verlag
272 Seiten, CHF 34.00
„Das Cottage hat zwölf Quadratmeter und ein Fenster, das auf den Prato Fiorito hinausgeht. Auf der Fensterbank, auf einem kleinen schmiedeeisernen Pult, liegen immer abwechselnd drei Bücher: Der Garten der Virginia Woolf, Emily Dickinsons Herbarium und Alice im Wunderland, die Ausgabe mit den Illustrationen von John Tenniel. Es ist ein Damenfenster, und wer hereinkommt, fotografiert es.“
Die wahre Geschichte der vielleicht kleinsten, charmantesten Buchhandlung Europas – und eines Dorfes, das nicht sterben will.
Als die Dichterin Alba Donati verkündet, ihr Traum sei es, in ihrem sterbenden Heimatdorf einen Buchladen zu eröffnen, schütteln alle nur mit dem Kopf. Doch mitthilfe von Crowdfunding und dein paar »Wundern« entsteht in einem Gärtchen am Hang tatsächlich eine zauberhafte kleine »Literaturhütte« – und fällt nur wenige Wochen später einem Brand zum Opfer. Aber in einem toskanischen Dorf ist man nicht allein!
So erleben wir mit, wie Alba mit Nachbar:innen und Freund:innen noch einmal neu anfängt und wie die Libreria sopra la Penna zum magischen Ort für Literaturfans aus aller Welt wird.
In bibliophiler Ausstattung – ein besonderes Geschenk für alle Buchliebhaber.

Ein Kommunist in Unterhosen
Claudia Pineiro
unionsverlag
212 Seiten, CHF 29.90

Spatzen am Brunnen
Hansjörg Schneider
diogenes
208 Seiten, CHF 33.50

Unsere Stimmen bei Nacht
Franziska Fischer
dumont
300 Seiten, CHF 35.00
In einer Villa im Berliner Südwesten finden sich sechs Menschen zu einer ungewöhnlichen WG zusammen – aus Geldmangel, aus Einsamkeit, auf der Suche nach einer raschen Lösung. Die fünfundfünzigjährige Gloria kocht für alle – und sie kocht hervorragend -, nur ihr griesgrämiger Ehemann Herbert war von vornherein dagegen, dass sich andere Menschen in ihrem Heim einnisten. Als Erstes Chemieprofessor Gregor mit seiner Tochter Alissa, die permanent schlecht gelaunt unter der Trennung ihrer Eltern leidet. Wenigstens reißt sich Alissa zusammen, wenn sie sich in Herberts hauseigenem Antiquariat aufhält. Dann ist da noch Jay, ein Student, der sich dagegen sträubt, die Erwartungen seiner Familie zu erfüllen, und bemüht ist, Herbert den Internetversandhandel nahezubringen.Schließlich zieht Lou-Ann, genannt Lou, in die Villa ein. Mit Mitte dreißig hätte sie längst irgendwo ankommen müssen, doch stattdessen ist in ihrem Leben alles ungeplant und unfertig. Vielleicht ist sie gerade deshalb diejenige, die all die um sich selbst kreiselnden Gestalten zusammenbringt. Etwas verschiebt sich in dem Gefüge. Die Zweckgemeinschaft wird zur Wahlfamilie, aber das Konstrukt ist zerbrechlich.

Unsere Stimmen bei Nacht
Franziska Fischer
dumont
300 Seiten, CHF 35.00
In einer Villa im Berliner Südwesten finden sich sechs Menschen zu einer ungewöhnlichen WG zusammen – aus Geldmangel, aus Einsamkeit, auf der Suche nach einer raschen Lösung. Die fünfundfünzigjährige Gloria kocht für alle – und sie kocht hervorragend -, nur ihr griesgrämiger Ehemann Herbert war von vornherein dagegen, dass sich andere Menschen in ihrem Heim einnisten. Als Erstes Chemieprofessor Gregor mit seiner Tochter Alissa, die permanent schlecht gelaunt unter der Trennung ihrer Eltern leidet. Wenigstens reißt sich Alissa zusammen, wenn sie sich in Herberts hauseigenem Antiquariat aufhält. Dann ist da noch Jay, ein Student, der sich dagegen sträubt, die Erwartungen seiner Familie zu erfüllen, und bemüht ist, Herbert den Internetversandhandel nahezubringen.Schließlich zieht Lou-Ann, genannt Lou, in die Villa ein. Mit Mitte dreißig hätte sie längst irgendwo ankommen müssen, doch stattdessen ist in ihrem Leben alles ungeplant und unfertig. Vielleicht ist sie gerade deshalb diejenige, die all die um sich selbst kreiselnden Gestalten zusammenbringt. Etwas verschiebt sich in dem Gefüge. Die Zweckgemeinschaft wird zur Wahlfamilie, aber das Konstrukt ist zerbrechlich.

Ein Zuhause schaffen
Tice Cin
kampa
344 Seiten, CHF 36.50
Das Debüt der Dichterin, Musikerin, Künstlerin Tice Cin ist ein vielstimmiger Roman, dessen Schauplatz die türkisch-zypriotische Gemeinschaft im Norden Londons ist. Dort lebt Damla, eine Teenagerin, mit ihren Geschwistern, mit ihrer Mutter Ayla und deren Mutter Makbule. Dort leben auch Ufuk, Mehmet und Ali, die in der Unterwelt verkehren und hoffen, mit Drogenschmuggel das ganz große Geld zu machen. An sie wendet sich die allein erziehende Ayla, als sie das Heroin, das ihr Mann zurück gelassen hat, verkaufen will. Und sie weiß auch schon, wie sie es schmuggeln will: eingewachsen in Kohlköpfen. Den Kern von Cins Roman bildet ein zartes Familiendrama: das Leben von Ayla, ihrer alternden Mutter und ihrer heranwachsenden Tochter. Es geht um Zusammenhalt, ums Überleben, ums Aufgehobensein und Überwachtwerden, um Freund_innenschaft, Gewalt und ums Essen. Denn Letzteres versinnbildlicht wie kaum etwas anderes Heimat und Gemeinschaft. So sagt Damla über ihre Jugend: »Alles, was wir tun mussten, war heil bleiben und zusammen essen.«Ein einzigartiges, hochmusikalisches Debüt, das zwischen Prosa, Lyrik und Drama mäandert und Gattungs und Sprachgrenzen verschwimmen lässt.

Wie die Saat, so die Ernte
Donna Leon
diogenes
320 Seiten, CHF 38.50
Brunetti will gerade zu Bett, als Vianello ihn hinausruft in die kalte Novembernacht: In einem Kanal ragt eine Hand aus dem Wasser. Die Leiche ist schnell geborgen. Um wen es sich handelt, erfährt der Commissario per Zufall. Doch welche Feinde könnte der Tote gehabt haben? Da er sich ohne Papiere in Italien aufhielt, steht die Polizei ohne Spuren da. Erst als Brunetti tief in die eigene Vergangenheit eintaucht und sich das Italien seiner Studentenzeit vergegenwärtigt, nähert er sich der Lösung.

Hinter dem Mond
Cécile Ines Loos
atlantis
240 Seiten, CHF 36.50
Nach dem frühen Tod der Eltern hat Susanna es sich zur Aufgabe gemacht, zu sehen, »ob die Dinge richtig vor sich gehen«. Mit ihren zwei jüngeren Geschwistern lebt sie nun beim Großvater und seiner neuen Frau. Das Haus dient auch als Treffpunkt ihrer religiösen Glaubensgemeinschaft. Die Kinder werden stiefmütterlich behandelt, ja – um »die Sünden ihrer Eltern zu sühnen« – sogar um ihr Erbe gebracht. Susanna, die beobachtet, wie das schwangere Dienstmädchen aus dem Haus gejagt, die kleine Schwester abgeschoben, der aufsässige Bruder Filok ins Waisenhaus gesteckt wird, weiß bald, »dass alles ganz anders ist, als es aussieht«. Als sie später gegen ihren Willen mit einem deutschen Pastor verheiratet wird, muss sie die heimliche Liebe im Jura verlassen und an der Seite dieses fremden Manns in Brasilien eine Existenz aufbauen.

Tête-à-Tête
Martin Walker
diogenes
400 Seiten, CHF 22.50
Brunos Vorgesetzten lässt ein Mordfall bis heute nicht los. Im Wald bei Saint-Denis hatte man die Leiche eines jungen Mannes gefunden, die nie identifiziert werden konnte. Bei einem Besuch im Prähistorischen Museum in Les Eyzies sieht Bruno, dass sich aus Knochenfunden rekonstruieren lässt, wie ein Mensch zu Lebzeiten aussah. Er schlägt vor, dieses Verfahren auch bei dem ungelösten Mordfall zu versuchen. Damit beginnt endlich die Suche nach dem Mörder.

Empusion
Olga Tokarczuk
kampa
384 Seiten, CHF 38.50
September 1913, Görbersdorf in Niederschlesien. Inmitten von Bergen steht seit einem halben Jahrhundert das erste Sanatorium für Lungenkrankheiten. Mieczyslaw Wojnicz, Ingenieurstudent aus Lemberg, hofft, dass eine neuartige Behandlung und die kristallklare Luft des Kurorts seine Krankheit aufhalten, wenn nicht gar heilen werden. Die Diagnose allerdings gibt nur wenig Anlass zur Hoffnung: Schwindsucht. Mieczyslaw steigt in einem Gästehaus für Männer ab. Kranke aus ganz Europa versammeln sich dort, und wie auf Thomas Manns Zauberberg diskutieren und philosophieren sie unermüdlich miteinander – mit Vorliebe bei einem Gläschen Likör mit dem klingenden Namen »Schwärmerei«. Drängende Fragen treiben die Herren um: Wird es Krieg geben in Europa? Welche Staatsform ist die beste? Aber auch vermeintlich weniger drängende: Ob Dämonen existieren zum Beispiel oder ob man einem Text anmerkt, wer ihn verfasst hat – eine Frau oder ein Mann? Und mit der »Frauenfrage« befasst sich diese Herrenriege besonders gern. Auch bietet die kleine Welt von Görbersdorf reichlich Gesprächsstoff: Am Tag nach Mieczyslaws Ankunft hat die Frau des Pensionswirts Selbstmord begangen. Überhaupt komme es häufig zu mysteriösen Todesfällen in den Bergen ringsum, heißt es. Was Mieczyslaw nicht weiß: Dunkle Mächte haben es auch auf ihn abgesehen.

Wespen
Michael Ohl
matthes&seitz
135 Seiten, CHF 34.00

Kuss
Simone Meier
kein & aber
256 Seiten, CHF 31.00
Gerda und Yann sind urbane Thirtysomethings und gerade in ein heruntergekommenes altes Haus am Stadtrand gezogen. Gerda ist arbeitslos, investiert ihre ganze Energie ins Einrichten – und in eine fixe Idee: Sie leistet sich eine imaginäre Affäre. Diese ist erst nur ein Spiel, doch dann beginnt sie, Gerda mit aller Macht zu verzehren. Yann lernt ein rätselhaftes Mädchen voller Forderungen kennen. Und die Nachbarin Valerie, Anfang fünfzig und Journalistin, steht nach einem folgenreichen One-Night-Stand plötzlich vor der Frage, ob das Leben für sie ausgerechnet jetzt noch einmal neu beginnt. Von drei möglichen Liebesgeschichten finden mindestens eineinhalb nur in der Fantasie statt. Doch dann kommt alles zusammen, und aus einem Zufall wird ein Unfall. Mit schonungslosem Blick, Witz und Melancholie seziert Simone Meier den schönen Schein moderner Existenzen und Beziehungen, bis nicht mehr nur die Fassaden bröckeln, sondern das ganze Fundament zu beben beginnt.

Vom Hintern
Heather Radke
piper
352 Seiten, CHF 31.40
Ein Körperteil zwischen Rätsel und Bewunderung
Ob wir ihn lieben oder hassen, ihn sexy oder seltsam finden, er uns zu groß oder zu klein erscheint – wir Menschen haben eine komplizierte Beziehung zum Hintern. Er ist ein einzigartiges Körperteil, das für unsere Evolution und unser Überleben von entscheidender Bedeutung ist, und doch steht er für so viel mehr: Sex, Begehren, Unterhaltung, Scham. Vor allem der weibliche Hintern wird ständig bewertet, kritisiert und objektiviert. Aber warum? Heather Radke nähert sich dem Allerwertesten in dieser unterhaltsamen, erhellenden und nachdenklichen Untersuchung.

Die Affäre Alaska Sanders
Joel Dicker
piper
592 Seiten, CHF 39.00
April 1999. Im friedlichen Mount Pleasant an der amerikanischen Ostküste wird die Leiche der jungen Alaska Sanders geborgen. Die Geständnisse eines Verdächtigen und seines Komplizen genügen, um die Ermittlungen zu einem raschen Erfolg zu führen.
Juni 2010. Sergeant Perry Gahalowood, der seinerzeit von der Schuld des Verdächtigen restlos überzeugt war, erhält anonym eine verstörende Nachricht. Was, wenn er damals die falsche Fährte verfolgt hat? Gemeinsam mit seinem Freund, dem Schriftsteller Marcus Goldman, dessen Erfolg »Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert« vor der Verfilmung steht, rollt er den Fall neu auf – und fördert Details aus Alaskas Vergangenheit zutage, die die damaligen Ereignisse in ein völlig anderes Licht rücken …

Blue Skies
T. C. Boyle
hanser
400 Seiten, CHF 41.40
Der Countdown zur Apokalypse läuft: Kalifornien geht in Flammen auf, Überschwemmungen bedrohen Florida. „Der Planet stirbt, siehst du das nicht?“, wirft Cooper seiner Mutter vor, die ihre Küche gehorsam auf frittierte Heuschrecken umstellt. Heftige Diskussionen gibt es auch mit Schwester Cat. Sie hat sich als Haustier einen Tigerpython namens Willie angeschafft, die sie sich wie ein glitzerndes Juwel um die Schultern hängt. Die Frage nach dem Verhältnis zur Umwelt geht wie ein Riss durch die Familie, bis eines Nachts Willie aus dem Terrarium verschwindet. Mit „Blue Skies“ hat T.C. Boyle den ultimativen Roman über den Alltag in unseren Zeiten geschrieben. Unheimlich, witzig und prophetisch.

Das Geheimnis der Söhne
Christine Brand
atlantis
352 Seiten, CHF 28.40
Die toughe TV-Journalistin Milla Nova bringt nichts aus der Fassung. Doch als sie für eine neue Reportage im ersten Seniorengefängnis der Schweiz auf den Serienmörder Valentin Mannhart trifft, wird selbst Milla mulmig zumute. Vier Menschen soll der mittlerweile 83-Jährige ermordet haben. Doch nun, fast vierzig Jahre später, kann er sich an nichts erinnern. Oder will er sich nicht erinnern? Millas Neugier ist geweckt. Auch sie zweifelt daran, dass der schmächtige Mann zu solchen Gräueltaten fähig ist, zumal die vier Mordopfer nichts gemeinsam zu haben scheinen. Milla beginnt zu recherchieren und taucht tief ein in die Geschichte einer zerrütteten Familie – und in die Schweizer Neonaziszene. Ihre Nachforschungen bleiben nicht unentdeckt, und schon bald gerät Milla selbst ins Fadenkreuz.

Das Band, das und hält
Kent Haruf
diogenes
320 Seiten, CHF 37.50
Die achtzigjährige Edith Goodnough wurde verhaftet. Ihr Nachbar weiß um Ediths Lebenstragödien und die kleinen Lichtblicke, die vielleicht unweigerlich zu diesem Januar 1977 führten: die entbehrungsreiche Kindheit, der Tod der Mutter, der durch einen Unfall abhängige, stets wütende Vater. Wahrhaftig und einfühlsam entführt Kent Haruf abermals in ein Leben, in dem es an dem meisten fehlt, in dem es Herz und Beharrlichkeit braucht, um die Geschenke darin zu entdecken.

In den Wäldern der Biber
Franziska Fischer
dumont
320 Seiten, CHF 20.40
Als ihr wohlgeordnetes Leben ins Wanken gerät, flüchtet Alina aus dem hektischen Frankfurt zu dem einzigen Menschen, der ihr einfällt: ihr Großvater, der in einem kleinen brandenburgischen Dorf lebt. Seit achtzehn Jahren hat sie keinen Kontakt mehr zu ihm.Der alte Mann wohnt allein in einem viel zu großen, renovierungsbedürftigen Haus am Waldrand. Er hält Hühner, pflegt den Garten, backt Brot, beobachtet Biber – und nimmt seine Enkelin bei sich auf, ohne viele Fragen zu stellen. Dunkel und fast ein wenig unwirklich sind Alinas Kindheitserinnerungen an die Ferien bei ihren Großeltern; im Alltagsstress gefangen, hat sie seit Jahren nicht mehr an die Sommer im Dorf gedacht. Nun, inmitten der Natur, kehren die Erinnerungen zurück. Ehe sie sichs versieht, verliebt sie sich nicht nur in den Ort und die umliegenden Wälder. Doch bevor sie sich ein neues Leben aufbauen kann, gibt es einiges, wovon Alina sich befreien muss.

Pompeji
Eugen Ruge
dtv
368 Seiten, CHF 38.00
Eine fulminant erzählte Zeitreise in eine ferne Vergangenheit, in der wir uns spiegeln und erkennen – vom Autor der Bestseller ‚In Zeiten des abnehmenden Lichts‘ und ‚Metropol‘.
Als auf einem Berg oberhalb der Stadt Pompeji tote Vögel gefunden werden, hat der Zuwanderer Jowna alias Josephus alias Josse eine Eingebung: Wenn da wirklich ein Vulkan grollt, wie von manchen behauptet wird, sollte man das Weite suchen. Ohne Schulbildung, Geld und Einfluss gelingt es ihm, sich an die Spitze einer Aussteigerbewegung zu setzen.
Bald fürchtet das Stadtoberhaupt Fabius Rufus, die Vulkangerüchte könnten Pompeji schaden. Erst als sich ein paar wohlhabende Bürger für die Gründung einer neuen Siedlung zu interessieren beginnen, die in sicherer Entfernung am Fenster des Meeres liegt, schaltet sich Livia ein, die mächtigste Frau der Stadt.
Allmählich wird der Aussteiger Josse zum Aufsteiger. Seine Weggefährten mit ihrer Schwäche für Fliegenpilzsud und Philosophie werden ihm zur Last, die eigenen Ideen fangen an, ihn zu stören. Doch wie wirft man Überzeugungen über Bord, ohne seine Anhängerschaft zu verprellen? Wie macht man eine Kehrtwende, ohne sich zu drehen?
Eugen Ruges ‚Pompeji‘ ist eine Erfindung, die auf geschichtlicher Wahrheit beruht und zugleich durch ihre Gegenwärtigkeit verblüfft: die Geschichte einer verhängnisvollen Verblendung im Vorfeld einer Katastrophe. Eine schillernde Parabel über Verführbarkeit, Verrat und Wahn.

Als wir Vögel waren
Ayanna LLoyd Banwo
diogenes
352 Seiten, CHF 35.50
Port Angeles, Trinidad. In den sonnendurchglühten Gassen mischt sich das vielstimmige Geschrei der Händler mit Vogelgezwitscher und Verkehrslärm; es riecht nach Gewürzen und reifen Früchten. Unter stillen, schattigen Bäumen ruht Fidelis, der jahrhundertealte Friedhof der Insel. Hier arbeitet Emmanuel als Totengräber. Der junge Rastafari hat sein Zuhause verlassen, um seinen Vater zu finden. Als er Yejide trifft, hat das Schicksal ihre Wege längst fest miteinander verflochten. Und so beginnt dort, wo das Leben endet, eine magische Liebesgeschichte.

Der Traum des Richters
Carlos Gamero
septime
192 Seiten, CHF 28.80
Eines Morgens lässt Urbano Pedernera, früherer Militärkommandant und mittlerweile Richter in Malihuel, den Gaucho Rosendo Villalba verhaften, weil dieser ihn in seinen Träumen zutiefst beleidigt hatte. Erst sorgenvoll, dann leidenschaftlich träumt er Nacht für Nacht von den Verbrechen, die die Bewohner des Dorfes an der argentinischen Grenze inmitten der Pampa begehen und die er tags darauf mit despotischer Härte bestraft. Für die Bewohner von Malihuel beginnt ein Albtraum am helllichten Tag, der den Richter am Ende selbst einholt. Mit diesem so großartigen wie unterhaltsamen Roman gelingt Carlos Gamerro eine bissige Satire auf das vielbesungene Heldenleben des argentinischen Gauchos, die meisterhaft aus den unterschiedlichsten Traditionen schöpft: von der Traumhölle des spanischen Barocks um Góngora und Quevedo über die Shakespeare’sche Welt des Maskenspiels bis hin zur Willkür in den Erzählungen Kafkas und der Vermischung von Traum und Realität bei Borges und Calvino.